1,8 „Nur im Raum der Rühmung darf die Klage“

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Das achte Sonett füllt den Gedanken der Rühmung, den wir aus dem vorherigen Gedicht kennen, mit Bildern und neuen Winken. Die Klage sollte vor einem Altar vorgebracht werden, damit das Heilige, in welcher Form auch immer es anwesend ist, sie verwandeln kann.

Beschützt wird der Altar von einer Nymphe, die darüber wacht, dass alles Gefühlte zur Klarheit komme. Sie wird als die „Nymphe des verweinten Quells“ bezeichnet.

Und so gelingt es dem Dichter, die Klage zugleich zu ermutigen, sie selbst zu sein, und sie auf den Weg der Verwandlung zu schicken. Wie im letzten Terzett ausgeführt, gelingt der Umschlag, an dem die Klage in Rühmung sich kehrt.

„Aber plötzlich, schräg und ungeübt,

hält sie doch ein Sternbild unsrer Stimme

in den Himmel, den ihr Hauch nicht trübt.“ (Vers 12-14)

 

© Johannes Heiner, November 2012

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